Tal der Wölfe – Irak
UPDATE: Ein neuer Kinofilm, ein neuer Skandal – so kann man das türkische Kino natürlich auch bekannt machen. Wenn jemand wieder einen ZidZ-Schauspieler verortet, soll er/sie bitte Bescheid geben; ich weiß noch nicht, ob ich mir den Streifen ansehen werde… Aus quasi aktuellem Anlass hier nochmal die ursprüngliche Blogmeldung zum Vorgänger:
Da war ich also gestern abend in einem der umstrittensten Filme der letzten Zeit. Türkisch mit deutschen Untertiteln, keine Trailer davor, aber dafür sinnigerweise Werbung für Bier und Zigaretten. Außer zwei Kollegen und einem halben Dutzend türkischstämmiger Mitbürger ist der große Saal leer, der offen rassistische Actionfilm, der kaum an das inhaltliche Niveau der Rambo-Fortsetzungen herankommt (wie andernorts manchmal verlautet) ist aber durchaus nicht immer so unerträglich wie man zunächst vermuten muss. Klar, die Amis kommen schlecht dabei weg – ich habe aufgehört, die sinnlosen Morde zu zählen, die amerikanisch aussehen sollenden aber durchweg türkisch parlierenden Soldaten ins Drehbuch geschrieben wurden, und der Rest der Handlung um Ehre und Sühne ist nicht wirklich der Rede wert, aber es sind auch überraschende andere Töne zu hören: Da erklärt beispielsweise der ehrwürdige alte Scheich und Ziehvater einer der Hauptdarstellerinnen, die dank fehlgeleiteter amerikanischer „Terroristenjagd“ ihren zukünftigen Ehemann direkt auf der Hochzeitsfeier verloren hat, warum der Koran das von ihr geplante Selbstmordattentat eben nicht rechtfertigt. Was das Ganze nun mit ZidZ zu tun hat? Nun, ich habe es auch erst kaum glauben können, aber Billy Zane (aus Biffs Gang) spielt den bösen Ober-Ami Sam William Marshall (der, das übliche Problem bei fremdsprachigen Filmen am Rande, sich „natürlich“ auch mit Landsleuten in türkischer Sprache unterhält – und ich sehe mal wieder, was für gute Synchronsprecher wir dagegen in Deutschland haben)! Nicht unbedingt ein Höhepunkt seiner Karriere, aber er bemüht sich zumindest um eine nicht allzu platte Charakterdarstellung. Fazit: Reingehen schadet nicht, um mitreden zu können, aber man muss es auch nicht haben.