Dein Erster
Ein paar Blogger-Kollegen haben eine Beitragsreihe gestartet, die sehr gut hier hinein passt: Mit welchem Computer habt ihr die ersten Schritte gemacht? Ich z.B. gehöre zwar technisch gesehen der „Generation C=64“ an, aber die erste Kiste, die ich (durch die VC-20er mehrerer Freunde mit dem Computervirus infiziert) selbst besessen und programmiert habe, war ein absolutes Kuriosum. Mangels finanzieller Mittel habe ich nämlich zunächst mein vorhandenes Atari VCS 2600 mit einem bei Quelle erhältlichen Teil erweitert, das am ehesten etwas mit dem ZX-81 gemeinsam hatte: Dem CompuMate von Spectravideo, dem der Quelle-Versand noch eben einen „UNIVERSUM“-Aufkleber und -Karton verpasst hatte. Mit der Folientastatur ließ sich das Gerät mit einem token-basierten BASIC (also per Kürzel, die über Tastenkombination einzugeben waren, statt die Befehle auszuschreiben) programmieren. Eingebaut war außerdem ein unglaublich niedrig auflösendes 8-Farb-Zeichenprogramm (davon 2 gleichzeitig zu sehen, nämlich Mal- und Hintergrundfarbe) und ein 2-stimmiger Musiksequenzer. Die Bildausgabe flimmerte im Basic-Modus fürchterlich, aber man konnte tatsächlich, trotz Beschränkung auf ca. 1,75 KB (!!!) Speicher, ein paar sinnvolle Programme damit basteln (meine Lieblingsbeschäftigung: Minimal-Textadventures nach dem Motto: „Ein Vampir erscheint! (1)=Weglaufen, (2)=Angreifen, (3)=Warten?“) und dann per Audiokabel mit einem regulären Cassettenrecorder speichern. Ich hatte das Teil eines Tages komplett verkauft, um mein Gespartes für den 64er zu ergänzen, aber glücklicherweise viele Jahre später – nachdem ich es schwer bereut hatte – ein exzellent erhaltenes Exemplar auf einem Flohmarkt in Bamberg günstig erstehen können 😎
Am 5. Dezember 2008 um 22:48 Uhr
Ich habe letztens erst ein guterhaltenes Exemplar für 23€ ersteigert. Das Interessante an diesem Gerät ist weniger seine Beschränkung ansich, als vielmehr die Tatsache, daß es mit dem 2600er zusammen funktioniert. Z.B. hat das 2600 keinen Bildschirmspeicher, d.h. das ganze TV Bild wird 50 oder 60 mal in der Sekunde frisch generiert in dem das Programm direkt den Elektronenstrahl manipuliert, über diverse Register. Mit dieser Beschränkung den 12×10 Textbildschirm zu realisieren (und trotz Interlace ist er lesbar), das ist eine durchaus ernstzunehmende Tat. Hut ab vor den Programmierern der Firmware des Compumate!